Was für ein Art Mensch(-heit) wollen wir sein? Fällen wir diese Entscheidung einmalig? Ist es nicht so, dass wir uns diese Frage immer und immer wieder stellen? Unbewusst und vielleicht auch manchmal bewusst?
Es gibt Dinge, die können wir nicht ändern, sehr viele Dinge im Leben passieren ohne, dass wir einen Einfluss darauf haben. Oft lähmen sie den ganzen Körper. Lassen einem erstarren. Es macht Angst, die Dinge nicht ändern zu können. Keinen Einfluss darauf zu haben. Was bleibt ist nur die Tatsache, dass wir entscheiden können, WIE wir mit solchen Dingen umgehen. Wie wir solche Situationen annehmen. Diese Tatsache betrifft aber in erster Linie unseren Verstand. Wir können jedoch nicht immer beeinflussen, was in unserem Innersten geschieht. Wie unser Herz und unsere Seele darauf reagieren. Es passiert einfach. Und dennoch müssen wir uns hier die Frage stellen;
Was für ein Mensch möchte ich sein? Wenn der erste Schlag das Herz getroffen hat? Wenn der erste heftige Schmerz abklingt? Wie soll es weiter gehen? Wie sollen wir weiterleben?
Manchmal reicht es, den Moment vorüber gehen zu lassen. Und manchmal dauert der Moment eben etwas länger. Der Moment dehnt sich aus und man zweifelt an der Tatsache, dass wir überhaupt eine Wahl haben. Alles erscheint dunkel und düster. Der Berg wird grösser und das Loch tiefer. Es wird kälter und einsamer. Das Vogelgezwitscher wird leiser und die Stimmen entfernen sich immer mehr. Man ist unten angelangt. Sitz da und die Hoffnung scheint in weite Ferne gerückt. Doch wenn wir tief in uns gehen, bemerken wir ein ganz kleines Licht irgendwo in der dunkelsten Ecke. Ein kleines Licht, dass uns sagen will; Es ist noch nicht vorbei! Denn es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Es wird nicht heute oder morgen hell und fröhlich. Diese Illusion will ich nicht schüren. Aber es wird immer ein kleines Stückchen besser. Stück für Stück wird es heller und leichter. Die Dunkelheit kann uns nichts mehr anhaben. Denn die kennen wir bereits. Aber das Licht ist warm und einladend und es wird immer heller.
Und jetzt ist der Moment da, in dem ich entscheide welcher Mensch ich sein will!
Ein Mensch, der den Lauf des Lebens annimmt. Ein Mensch, der die Kleinigkeiten schätz und das hier und jetzt geniesst. Kennt Ihr den Moment, wenn nach dem kalten und dunklen Winter, die ersten wärmenden Sonnenstrahlen Eure Haut berühren? Wenn es auf der Haut kribbelt und ein wohlig warmes Gefühl hinterlässt? Man schliesst die Augen und schöpft Hoffnung. Hoffnung auf Besserung. Hoffnung, die schönen Dinge im Leben wieder sehen zu können. Man steht auf, richtet sein Haupt und streckt die Gliedmassen. Das Herz pumpt in der Brust und man fühlt sich lebendig. Man fühlt das Leben, wie es sein sollte.
Die Dunkelheit macht dem Licht Platz. Die Kälte weicht der Wärme. Und das ist der Moment, in dem wir uns bewusst machen müssen. Wir haben nur ein Leben. Wir müssen es nur auch leben.
Die Momente, die wir leben und erleben, das ist unser Leben. Wir können es mit jemanden oder ganz Vielen teilen, aber am Schluss muss sich jeder allein dieser Frage stellen und eine Entscheidung treffen. Ich für meinen Teil bin hungrig nach dem Leben. Nach der Sonne auf meiner Haut, dem Wind in meinen Haaren und dem Lächeln auf meinen Lippen. Ich möchte dieses lähmende Gefühl ablegen. Ich möchte raus aus diesem Wattebausch. Ich will wieder spüren und fühlen. Und ich werde diese Entscheidung heute jetzt und hier treffen. Ich habe so vieles wofür es sich zu leben lohnt. Und mit dem Rest werde ich schon fertig werden. Die Dunkelheit kenne ich bereits und die Fähigkeit wieder aufzustehen, besass ich schon immer. Keiner, niemand und nichts wird mich davon abhalten. Ich werde mutig und mit einem Lächeln der Welt entgegentreten. Für meine Träume kämpfen und leben. Durchkämpfen kommt von «Kampf», aber es bedeutet nicht dabei kaputt zu gehen. Es ist eher wie ein Tanz durch und mit dem Leben. Manchmal tanzt man in der Sonne und manchmal im Regen. Aber wir tanzen.
Lasst uns die Hand nehmen, die uns das Leben reicht und uns zum Tanz ausführen.
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